Das Almonds and Corals mitten im Dschungel Costa Ricas. Keine Wände, dafür Whirlpool und Himmelbett. Wir treffen den Besitzer Marco Odio.
Während wir unseren Costa Rica Roadtrip planen suchen wir auch auf unterschiedlichen Plattformen nach Hotels. Beim Almonds and Corals bleiben wir sofort hängen und wissen, hier wollen wir hin.
Almonds and Corals – Interview mit Besitzer Marco Odio
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Vor 25 Jahren begann die Geschichte des Almonds and Corals. Marco Odio führt die Anlage mit seiner Frau. Mittlerweile ist auch die Tochter im Hotel tätig. Alles hat mit ein paar Zelten im Dschungel begonnen…
Unser Interview mit Marco Odio dem Besitzer des Almonds and Corals
Die Anlage befindet sich in einem ehemaligen Naturschutzgebiet. Er erzählt uns von den Problemen der Menschen. Häuser wurden ohne offizielle Berechtigung gebaut und diese sollen nun abgerissen werden. Das Problem, dass die Menschen vor dem Bau keine Genehmigungen eingeholt haben beruht vermutlich darauf, dass die Gesetze besonders streng sind. Denn durch die Lage im Naturschutzgebiet wären eigentlich zwei Baugenehmigungen nötig.
Für die Menschen hat es sich aber zum Guten gewendet. Denn Abgeordnete haben entschieden, dass das Naturschutzgebiet verkleinert und die Umgebung um die Anlage des Almonds and Corals ausgenommen wird. Heutzutage sind die Bestimmungen lockerer. Es wird versucht das Land natürlich zu belassen, aber dennoch Bebauung zu einem gewissen Grad zuzulassen. Die Familien werden immer größer und brauchen Häuser.
Wir fragen Marco, welche Tiere wir hier sehen können.
Speziell in den frühen Morgenstunden soll man hier Vögel sehen oder hören können: Papageien, Toucans und viele kleinere Vogelarten.
Auch Säugetiere leben hier: Agutis zum Beispiel. Sie sehen aus wie Meerschweinchen auf Stelzen, werden aber leider immer weniger. Die Grundstücke in der Nachbarschaft werden immer gepflegter und damit fehlt das schützende Dickicht. Im Almonds and Corals haben wir kein Aguti gesehen, dafür aber schon während unserer ersten Nacht im Dschungel Costa Ricas. Den Beitrag zum Nachlesen findet ihr hier.
Die Bäume sind zwar noch da, aber die Vegetation am Boden wird dezimiert. Durch die Pflege sollen die Grundstücke attraktiver für Käufer werden, was dann wiederum mehr Menschen und vor allem Investoren hierher locken wird. Ein enormer Eingriff ins Landschaftsbild, denn statt den Touristen die Fauna und Flora zu zeigen, versuchen die Grundstücksbesitzer schneller an Geld zu kommen. War es vor 20 Jahren noch nicht ausgeschlossen, dass man hier auch Wildkatzen wie Ozelots sieht, ist das heute eher unwahrscheinlich. Auch die Verwandten der Waschbären, die Nasenbären, werden immer seltener. Wickel- oder Honigbären (Kinkajous) sowie Opossums soll man hier noch ab und zu antreffen.
In dieser Region leben drei Affenarten: Brüllaffen, die gerne hier bleiben und durch ihr frühmorgendliches Brüllen weit zu hören sind. Spinnenaffen, die meist nur auf der Durchreise sind und nur bleiben, wenn die Bäume gerade Früchte tragen. Weißkopf-Kapuzineraffen sieht man auch ab und zu, wenn sie über die Bäume des Geländes ziehen, aber in der Regel bleiben auch die nie länger hier.
Faultiere kann man auch erspähen, wenn man aufmerksam in die Bäume schaut und Geduld beweist. Anders als bei den Affen, kann man Faultiere nicht hören oder an der Bewegung erkennen. Marco ist beim Finden der Faultiere gerne behilflich, denn ein geschultes Auge kann sie leichter entdecken. Um Affen zu sehen muss man schon gegen 6 Uhr aufstehen. Dafür braucht man jedoch keinen Wecker, denn es gibt ja die Brüllaffen…
Kaffee gibt es hier auch schon ab 6 Uhr morgens. Das Frühstück beginnt dann um 7 Uhr. Nachdem das Restaurant keine Wände hat, kann man bereits beim morgendlichen Kaffee auf Tierbeobachtungen hoffen.
Wenn es regnet kann man hier nachts einige Frösche sehen. Marco empfiehlt mit einer Taschenlampe vorsichtig nach den kleinen Kerlen zu suchen. Blenden sollte man sie aber natürlich nicht, denn das würde sie verschrecken.
Auch Schlangen gibt es. Diese hübsche gelbe, Schlange, vermutlich eine gelbe Greifschwanz-Lanzenotter, haben wir zum Beispiel gleich neben der Rezeption im Baum gesehen. Diese Giftschlange aus der Familie der Vipern ist kommt hier ziemlich häufig vor und lebt auf Bäumen. Sie kann eine Länge von bis zu 80cm erreichen. Sie sieht zwar recht friedlich aus und soll nicht aggressiv sein, aber verärgern sollte man sie vermutlich nicht. Es gibt gelbe Greifschwanz-Lanzenotter aber auch in anderen Farben kommen diese Schlangen vor.
In der Nacht kann man Eulen sehen. Es gibt auch einen sehr schräg aussehenden Vogel, den Tagschläfer (Potoo), von dem wir euch aber leider kein eigenes Bild zeigen können. Ihr solltet den Potoo aber mal googeln und euch den hübschen Kerl anschauen. 🙂
Wir haben folgene Zeitgenossen gesehen: Käfer und Spinnen, Krabben, Eidechsen und einige Vögel. Affen haben wir zwar gehört und auch von der Ferne gesehen, aber für ein Foto sind die Bäume einfach zu hoch.
Auf dem einen Bild sieht man auf den ersten Blick nur ein großes Blatt, aber vielleicht gibt’s da ja noch mehr zu entdecken? Klickt mal auf die Bilder und schaut, ob ihr noch etwas seht.
Wir fragen, wie das Wetter in Costa Rica ist und wie viel es während der Regenzeit wirklich regnet
Das Wetter während unserer Reise ist eher gemäßigt bis warm. Laut Marco gab es in diesem Jahr bisher nicht so viel Regen. Heuer ist La Niña, das heißt es regnet an der Pazifikküste stärker als hier an der Karibikküste. Bei einem El Niño ist das wohl genau umgekehrt. Es gibt laut Marco immer um die 4m Niederschlag pro Jahr. Der Jahresdurschnitt liegt in der Regel bei 3.800mm Niederschlagsmenge. Zum Zeitpunkt unserer Reise schätze Marco die Niederschlagsmenge für heuer auf ca. 3.500mm. Costa Rica blieb bis August vorerst auch noch verschont von den Hurrikanes.
Grundsätzlich ist es in der Regenzeit angenehm warm. In Costa Rica spricht man von Kälte, wenn es 22°C hat. Dann ziehen die Ticos ihre Jacken an. Die Monate mit dem meisten Regen sind Dezember und Jänner sowie Juni und Juli. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit kann es speziell im Dezember und Jänner nachts auch etwas kälter werden. Denn dann sind auch nur 16°C möglich, eine Temperatur bei der die Ticos bereits frieren. Nachdem es hier keine isolierenden Wände gibt, kann es dann auch beim Schlafen ziemlich frisch werden.
Generell würden wir empfehlen immer eine Jacke, einen Regenschutz und eine lange Hose einzupacken, denn gerade in den höher gelegenen Gebieten wird es nachts relativ frisch. Und eine lange Hose kann im Dschungel auch helfen. Zwar sind während unserer Reise nicht so viele Moskitos, aber einen Spray sollte man dennoch immer griffbereit haben.
Wir wollen wissen, wie es mit dem Baden ist
Der Strand ist sehr schön, aber das Meer ist wild und man kann hier nicht schwimmen. An Costa Ricas Karibikküste gibt es zwar ein paar Stellen, die sich zum Baden eignen, aber die Strömung ist generell sehr stark und aus Sicherheitsgründen sollten daher Warnungen wie diese unbedingt befolgt werden.
Marco meint zwar, er könnte für uns schauen, ob vielleicht zumindest ein wenig Plantschen möglich wäre, nachdem die Strömung aber sehr stark sein kann, lassen wir das lieber und das ist auch das was Marco uns empfiehlt. Im September und Oktober ist es meist trockener und dann ist auch die Strömung in der Regel schwächer und das Meer beruhigt sich. Im August merkt man schon, dass es wärmer wird und sich das Wetter ändert. Leider ist das aber, wie sich nach unserer Heimreise noch herausstellte, heuer auch etwas anders. Starken Regenfälle und Stürme haben mehrere Todesopfer gefordert.
Marco erzählt uns auch, dass er schon einmal in Österreich war
Genauer gesagt in Wien. Während einer Promotiontour durch Spanien, die Schweiz und Österreich hat er mit seiner Frau auch Wien besucht. Also quasi unsere Heimat. Sie waren während dem Winter dort und durften auch Schnee genießen.
Marco und seine Frau haben noch ein zweites Standbein
Sie haben eine kleine Agentur, die Touren in der Umgebung anbieten: Geo Expeditiones. Eigentlich war das ihre erste Einnahmequelle und sie wollten das Business größer aufziehen. Dann entwickelte sich aber ihr Almonds and Corals und so rückte dieses an die erste Stelle. Mittlerweile wurde aus den Touren für Touristen eine Agentur, die sich auf akademische Reisen spezialisiert. Viele Studenten aus Amerika kommen, um hier vor Ort die Fauna und Flora Costa Ricas zu studieren. Professoren organisieren mit Marco gemeinsam ganze Kurse.
Ihm gefällt, dass sich die Studenten sehr für die Tier- und Pflanzenwelt interessieren und auch etwas lernen wollen. Mit Touristen ist das leider nicht immer so. Es kommt auch eine Gruppe, die eine Feldstudie als Teil eines 3-Jahre dauernden Masterstudiums macht. Sie machen unter anderem in Costa Rica diverse Workshops und Kurse.
Und dann wechseln wir noch zu unserem absoluten Lieblingsthema: den Faultieren
Marco erzählt uns von einem Baby, das ohne seine Mutter gefunden wurde. Mittlerweile kümmert man sich gottseidank im Jaguar Rescue Center um das Waisenkind.
Eine Geschichte, die uns passiert ist, passiert wohl auch öfters, denn wir hatten heute Morgen das Glück unser erstes Faultier in freier Wildbahn zu sehen. Als mir ein anderer Gast des Hotels das Faultier im Baum zeigt, laufe ich sofort los und rufe hektisch nach Thomas und seinen Eltern. In all der Aufregung habe ich vergessen, dass sich die Faultiere ja eh nur sehr gemächlich bewegen. Auch Marco erzählt uns von Gästen, die losrannten als er ihnen von einem Faultier, das er ihnen zeigen will, erzählt. Tja so ist das halt, wenn man sich freut und aufgeregt ist.
Wir möchten uns an dieser Stelle schon einmal für den herzlichen Empfang im Almonds and Corals und das tolle Gespräch bedanken. Wir könnten uns noch stundenlang mit Marco unterhalten. Wir müssen aber weiter, denn für uns geht es heute noch ins Sloth Sanctuary Costa Rica.
An der Karibikküste stehen für uns noch, neben dem Sloth Sanctuary, auch das Jaguar Rescue Center und der Cahuita Nationalpark am Programm. Bald gibt’s auch unseren Erfahrungsbericht von zwei Nächten im Dschungel hier im Almonds and Corals.
Weitere Infos zum Almonds & Corals finder ihr hier.
Unsere Costa Rica Beiträge im Überblick:
Pura Vida Costa Rica – die Route und Karte unseres Roadtrips
La Fortuna – heiße Quellen und Wildlife pur
Unsere Ausflüge in und um La Fortuna
Bananen, Dschungel und die Karibikküste Costa Ricas
Unser Besuch im Sloth Sanctuary Costa Rica
Abenteuer Glamping im Dschungel Costa Ricas
Nationalpark Cahuita – wir wurden beklaut
Unser Besuch im Jaguar Rescue Center Costa Rica
Costa Rica – Bergidylle in Heredia
Toucan Rescue Ranch – Frühstück mit Babyfaultieren
Wir haben Costa Rica mit Tauchen, Schnorcheln und Entspannen in der Dominikanischen Republik kombiniert:
Dominkanischen Republik Karibikfeeling in Bayahibe
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