Barentsburg Schneemobil Tagesausflug – Sowjetromantik pur auf Spitzbergen. Heute heißt es wieder warm anziehen, denn es geht mit dem Schneemobil nach Barentsburg. Endlich wieder ein Ausflug mit einem Schneemobil. Wir sind schon ein wenig aufgeregt, denn die sowjetische Minensiedlung zu besuchen ist ein schon lang gehegter Traum…
Barentsburg Schneemobil Tagesausflug – Sowjetromantik pur
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Schneemobilexpedition Buchung, Infos und Kosten
Wir buchen unsere Tour bereits im Vorfeld bei Spitzbergen Adventures. Die Tagestour in die russische Bergbausiedlung Barentsburg kostet für den Fahrer umgerechnet ca. € 330,- und für den Beifahrer € 187. Abgeholt werden wir wieder direkt bei unserer Unterkunft. Es handelt sich um einen Tagesausflug inklusive Verpflegung und Ausrüstung mit einer Dauer von ca. 8 Stunden.
Zuerst geht es zum ausführlichen Briefing und zum Ausfassen der Ausrüstung. Diese ist beim Preis der Tour bereits inkludiert. Man bekommt einen warmen Anzug, Schuhe, einen Gesichtsschutz, einen Helm und Handschuhe. Selbst mitbringen sollte man aber auch ein paar warme Handschuhe für darunter und einen Gesichtsschutz, den man optional drunter ziehen kann. Eine warme Skiunterwäsche und eine Skihose, eine warme Weste oder einen Pulli sowie warme Socken sollte man ebenfalls tragen. Es empfiehlt sich in jedem Fall Wolle, denn die hält immer gut warm.
Zuerst besprechen wir noch die Route und dann geht es auch schon raus zum Briefing des Schneemobils.
Fahren mit dem Schneemobil – das solltet ihr wissen!
Fahren mit dem Schneemobil ist grundsätzlich einfach, zumindest auf gespurten Wegen. Die Touren beginnen in der Regel auch ruhig und mit langsamen Testfahrten. Nichtsdestotrotz ist man in der rauen Wildnis unterwegs und es ist Vorsicht geboten, denn ein Sturz kann natürlich gefährlich sein. Die Guides sind sehr gut ausgebildet und können die Situation jederzeit gut einschätzen. Selbstüberschätzung und Übermut sind allerdings fehl am Platz. Vorausschauendes Fahren und Anpassen der Geschwindigkeit an die Gegebenheiten ist essentiell. Ansonsten braucht man auf jeden Fall einen gültigen Führerschein.
Auf nach Barentsburg!
Das erste Stück fahren wir noch im Adventdalen und biegen dann ab in Richtung Barentsburg. Die Landschaft präsentiert sich traumhaft. Wir haben Glück mit dem Wetter und das Licht ist wieder magisch.
Eines der Highlights heute: wir sehen zum ersten Mal die Sonne. Auch unser Guide sieht diese heute zum ersten Mal nach dem Winter.
In Longyearbyen ist sie erst ab dem 8. März wieder zu sehen. Alle aus dem Ort treffen sich dann zur Willkommensparty. Wir haben das Privileg diesen traumhaften Anblick schon vor allen anderen zu haben. Es ist ruhig. Die gesamte Reisegruppe hält inne und genießt den Moment.
Lässt man den Blick ein wenig schweifen, sieht man auch ein paar Wolken. Diese entwickeln sich wegen der warmen Luft, die der Golfstrom nach Spitzbergen bringt. Ein magischer Moment und ein atemberaubender Anblick: das ewige Eis, die Sonne und ein paar Wolken, die zwischen den Bergen festzusitzen scheinen.
Für uns geht es aber noch weiter, denn der Höhepunkt des Tages steht uns noch bevor: Barentsburg. Wir fahren los und nach ca. 2,5-3 Stunden Fahrt erreichen wir den atemberaubenden Isfjord (was so viel heißt wie Eisfjord). Die Sonne geht schon langsam wieder unter. Erste Teile der Minensiedlung sind schon zu sehen. Die sowjetische Siedlung ist ca. 60 Kilometer von Spitzbergen entfernt und liegt am Grønfjord, einem kleinen Seitenarm des Isfjords.
Barentsburg – Sowjetromantik pur!
Als wir dann in die Siedlung Barentsburg einfahren ist es wie eine Reise zurück in der Zeit, denn Barentsburg bietet Sowjetromantik pur. Die Häuser, die Fahrzeuge und sogar die Menschen scheinen irgendwann in der Vergangenheit stehen geblieben zu sein. Spannend ist aber, dass die Gebäude dennoch recht neu sein sollen.
Ein wirklich surreales Erlebnis, wenn man bedenkt, dass man hier gerade auf einem modernen Schneemobil quasi eine Zeitreise gemacht hat.
Geschichte
Barentsburg wurde nach dem niederländischen Entdecker Willem Barentsz benannt. Im Jahr 1932 verkauften die Niederländer ihre Bergbau Konzession an die Sowjetunion. Seit 1932 betreibt die sowjetische Firma Arktikugol (was übersetzt so viel wie arktische Kohle heißt) hier in Barentsburg Bergbau und auch heute wird hier noch Kohle abgebaut. Die Bevölkerung hat in den letzten Jahren abgenommen und umfasst aktuell knapp 500 größtenteils sowjetische BewohnerInnen.
Mittagessen und Sehenswertes
Bevor wir uns aber auf eine Erkundungstour durch die Ortschaft aufmachen gibt’s erst einmal die Möglichkeit sich bei einem traditionell russischen Mittagessen aufzuwärmen. Wir gehen dafür in die Brauerei.
In der Brauerei wird noch deutlicher, was wir mit Reise in die Vergangenheit meinen, denn die Zeit scheint hier irgendwann einfach stehen geblieben zu sein…
Als Vorspeise gibt es Bortschtsch, eine Art Eintopf, der mit roter Bete, Kraut, Fisch oder Fleisch zubereitet wird. Am Tisch stehen Salate, sauer eingelegtes Gemüse und eine Platte mit Aufschnitt sowie Brot. Zusätzlich gibt es noch eine Art Palatschinken (Pfannkuchen), die aber dick und kompakt zubereitet wird. Als Hauptspeise dann Fleischbällchen mit Paprikasauce und Reis. Bei den Getränken stehen Tee, Kaffee, Wasser und russisches Kompott zur Verfügung. In Russland wird Kompott als Getränk zubereitet und es ist viel süßer als wir es kennen.
Nach dem Essen gibt es eine kleine Tour durch Barentsburg. Wir erfahren einige interessante Fakten zur sowjetischen Minensiedlung und bekommen einen guten Überblick.
Folgendes kann man in Barentsburg sehen:
- Brauerei Krasniy Medved – Red Bear Brewery
- Schule
- die zweit-nördlichste Lenin Statue (die nördlichste Statue steht in Pyramiden)
- Hafen
- kommunistische Denkmäler und künstlerisch gestaltete Fassaden
- Kohleminen und Bergbau
- Russisch-Orthodoxe Kirche
- Pomoren Museum (die Pomoren waren ein russisches Volk)
- Krankenhaus
- Postamt
Weitere Eindrücke von Barentsburg:
Es würde uns ja reizen noch ein wenig länger hier zu bleiben. Es gibt sogar ein Hotel und ein Hostel, aber unsere Zeit auf Spitzbergen ist leider begrenzt und so müssen wir weiter.
Unser Rückweg führt uns vorbei am Helikopterflughafen, entlang der Küste und dann über den Longyear Gletscher. Leider machen wir keine Pausen mehr uns so können wir die traumhaften Eindrücke nicht mit euch teilen. Es soll ja aber auch ein wenig Überraschung für euch übrig bleiben.
Die Route entlang der Küste zeigt ein weiteres magisches Bild von Spitzbergen. Auch Rentiere sehen wir wieder einige. Ein besonderer Teil der Strecke ist auch die Talfahrt vom Gletscher, denn wir fahren die Muränen entlang. Ein paar engere Passagen, aber dennoch einfach zu befahren.
Unser Video zum Tagesausflug nach Barentsburg:
Barentsburg Schneemobil Tagesausflug unser Fazit:
Der Barentsburg Schneemobil Tagesausflug, eine Tour die sich für alle eignet, die zum ersten Mal mit einem Schneemobil unterwegs sind. Auf halber Strecke gibt es die Möglichkeit sich aufzuwärmen und ein WC zu nutzen, diese Möglichkeit bieten nicht alle Schneemobil Touren. Ein warmes Mittagessen wird ebenfalls serviert.
Für uns war es zwar nicht die erste Tour mit einem Schneemobil, aber Barentsburg stand seit unserem ersten Spitzbergenbesuch schon auf unserer Liste. Die Tour ist eine gelungene Mischung aus Natur und Kultur. Ein toller Ausflug, den wir euch sehr empfehlen würden.
Der Rückweg hätte sicher auch den einen oder anderen Stopp vertragen, war aber dennoch relativ leicht zu befahren und angenehm. Es gibt einfach zu viele schöne Plätze während der Tour, die man gerne alle fotografisch festhalten möchte. Am wichtigsten sind aber die zauberhaften und unvergesslichen Eindrücke, die man an diesem Tag sammelt. Der Tag war unvergesslich schön und gesäumt von zahlreichen tollen Eindrücken.
* Transparenz: Wir haben für die Tour einen Rabatt bekommen. Unsere Meinung bleibt davon aber natürlich unbeeinflusst.
Hier findet ihr alle unsere Beiträge über Spitzbergen.
Blogparade „Sonnenaufgang 2018“
Unser schönster Sonnenaufgang 2018 war bisher ganz klar der Sonnenaufgang am Gletscher auf der Fahrt nach Barentsburg. Wir durften zum ersten Mal die Sonne sehen, viel früher als die BewohnerInnen von Spitzbergen selbst, denn erst am 8. März wurde die alljährliche Sonnen-Rückkehr-Party gefeiert. Wir durften aber schon Ende Februar die Sonne sehen. Kurz nach dem Aufgang ist sie dann auch wieder hinter dem Horizont verschwunden. Ein besonders magischer Moment und daher unser Beitrag zur Blogparade „Sonnenaufgang 2018“ bei Tracks and the City.
Barentsburg im Sommer
Wir lieben ja Spitzbergen im Winter, aber der arktische Sommer hat auch seine Reize. Im Sommer kann man Barentsburg dann mit dem Boot besichtigen. Mehr dazu findet ihr am Blog Snow in Tromso.
Unsere Spitzbergen Playlist auf Youtube mit allen unseren Videos
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Unser Spitzbergen Reiseguide:
Spitzbergen Urlaub in der Arktis – Lage, Wissenswertes, Fauna und Flora
Spitzbergen Hotels und Restaurants in Longyearbyen
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Weitere Informationen für eure Spitzbergen Reise:
Unterkunft Spitzbergen Gjestehuset 102 in Longyearbyen *
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Barentsburg mit dem Schneemobil – Sowjetromantik pur *
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Spitzbergen – mit dem Schneemobil auf Eisbärensuche
Faszination: Polarlichter – Nordlicht Timelapse in 5 Schritten
Alle unsere Beiträge zu Spitzbergen.
*Transparenz: Wir durften diese Leistungen vergünstigt bzw. kostenlos testen, unsere Meinung bleibt davon aber wie immer unbeeinflusst.
18 comments
Liebe Ines, lieber Thomas,
den skandinavischen Winter haben wir bisher noch nicht erlebt. Wie sind denn die Temperaturen? Wenn ich mir Eure Ausrüstung so ansehe, sind die bestimmt eisig. Wie ist das denn bei den Schneemobilfahrten. Kühlt der Fahrtwind nicht sehr?
Liebe Grüße,
Monika
Liebe Monika und lieber Petar,
danke euch für euren Kommentar. In den Fjorden oder am Gletscher hat es schon mal mindestens -15 Grad, wahrscheinlich sogar weniger. Der Fahrtwind ist dann dementsprechend eisig. Dennoch vergisst man bei dem Anblick dann auch einfach mal die Kälte.
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Das klingt nach einem spannenden und atemberaubenden Abenteuer! Bin leider noch nicht mit dem Schneemobil gefahren, aber hab beim Lesen auch gleich Lust drauf bekommen danke für die schönen Fotos und Erlebnisse
Lieber Chrisi,
danke dir für deinen lieben Kommentar. Schneemobilfahren auf Spitzbergen ist immer ein Abenteuer. Solltest du mal probieren, würde dir sicher gefallen!
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Vielen Dank fürs „Entführen“ in eine andere Welt!
Liebe Josefine,
danke dir für deinen lieben Kommentar und sehr gerne 🙂
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Das will ich unbedingt auch mal machen. Das Licht ist absolut faszinierend und die Landschaft sieht einfach zauberhaft aus
Liebe Tina,
danke für deinen lieben Kommentar. Das freut uns sehr!
Das hast du schön formuliert!
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Wenn ich ganz ehrlich bin, ist Kälte nicht so ganz mein Ding ;-). Aber das klingt nach genau dem Erlebnis, das ich suche … und es steht dank deinem Beitrag jetzt auf meiner Bucket List. Danke dir für diesen schönen Beitrag und die Bilder!
Liebe Grüße
Verena
Liebe Verena,
danke dir für deinen lieben Kommentar. Gegen die Kälte kann man sich ja warm anziehen, außerdem ist bei dem Erlebnis die Kälte auch einfach egal 🙂
liebe Grüße
Ines und Thomas
Ich habe ja schon ein paar Beiträ#ge auf eurem Blog gelesen und bin total begeistert! Das ist ein Fleckchen Erde, was ich auch mal betreten möchte. Nur habe ich doch ein wenig Respekt vor der Kälte und dem Schneemobil 😀 ABer wenn man mit Profis unterwegs ist, kann ja nicht wirklich was passieren oder? Spitzbergen steht aber ganz weit oben auf meiner Liste, wobei ich gerne Svalbard sage 😉
Liebe Grüße
Nadine von tantedine.de
Liebe Nadine,
danke dir für deinen tollen Kommentar. Spitzbergen hat uns verzaubert. Die Kälte geht eigentlich, man muss sich halt warm anziehen. Schneemobil fahren ist, wenn man ein paar Dinge beachtet und sich nicht selbst überschätzt, eigentlich nicht gefährlich. Die Guides sind ja alle bestens ausgebildet.
Ein zauberhaftes Flecken im hohen Norden 🙂
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Bibber, das sieht so elendig kalt aus *g* Trotzdem stelle ich es mir wunderschön und unvergesslich vor. Ob ich das aber jemals selber machen werde … ich glaube nicht. Umso beeindruckender finde ich die Bilddokumentation von dem Trip. Ich hätte wohl deutlich seltener die Muße dazu gehabt bei diesen Temperaturen auf den Auslöser zu drücken.
Lieber Andreas,
danke für deinen tollen Kommentar. Ach das würde dir sicher gefallen, warm anziehen und dann geht das schon 😉
Glaub uns, bei den ganzen tollen Motiven ist dir die Kälte egal – wir hätten ja noch viel mehr Fotos machen können.
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Heieiei…dazu gibt es nicht viel zu sagen. Ausser: Woooooooooowwwww, das will ich auch!!!! Sofort!! Nein ehrlich – sensationelle Eindrücke! Danke fürs teilen.
Liebe Jenny,
danke für seinen tollen Kommentar. Das freut uns sehr!!!! Spitzbergen hat uns verzaubert. Mit Barentsburg ging ein Traum in Erfüllung – wir wollen auf jeden Fall noch mehr sehen und erleben 🙂
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Wieder ein interessanter Beitrag mit tollen Fotos! Ich weiß noch nicht so recht ob Spitzbergen es auf meine Liste schafft oder eher nicht. So richtig Lust auf noch mehr Schnee und Kälte habe ich eher nicht. Vielleicht wenn wir mal nicht mehr in Norwegen wohnen sollten.
Lg aus Norwegen
Ina
Liebe Ina,
danke dir für deinen lieben Kommentar. Wir werden schon auch bei dir noch die Lust nach Spitzbergen wecken 😉
Würde dir sicher gefallen, auch bei Kälte und Schnee, denn das gehört ja dazu.
Liebe Grüße
Ines und Thomas