Europa ist unsere Heimat, Europa ist voller Sehnsuchtsorte, aber Europa ist noch so viel mehr für uns.
Durch Zufall sind wir gerade auf den Beitrag von Ina und Nico vom Blog mitkindimrucksack.de zum Thema „Europa ist für mich…“ gestoßen. Für die beiden ist Europa Freiheit und keine Selbstverständlichkeit. Ein wundervoller Beitrag zur Blogparade am Blog des Museums Burg Posterstein. Inspiriert von diesem tollen Beitrag haben auch wir uns Gedanken gemacht.
Europa ist für uns…
Heimatliebe und Sehnsucht nach der Ferne
Wir lieben es zu Reisen. Sind gerne unterwegs. Lieben Abenteuer und neue Destinationen. Wir kommen aber auch immer wieder gerne zurück, denn neben unserer Sehnsucht nach neuen Orten schlummert in uns auch die Sehnsucht nach Vertrautem, der Familie und unserem Zuhause. Wir wohnen in Graz. Auch wenn es uns immer wieder in die Ferne zieht, wir lieben unsere Heimatstadt und möchten an keinem anderen Ort der Welt leben.
Für uns bietet Europa aber auch einige Sehnsuchtsorte. Wir haben unser Herz an Amsterdam verloren, lieben die Melancholie Islands, das Grün und die Weite Irlands und haben uns in der arktischen Stille Spitzbergens selbst gefunden.
Lautstark und aufregend, gleichzeitig aber auch ein Ruhepol
In Europa gibt es quirlige Städte: Amsterdam, Berlin, London, Helsinki, Tallinn oder auch Kopenhagen. Zahlreiche Menschen besuchen Sie, um all ihre Sehenswürdigkeiten, tolle Plätze oder auch Bars zu besuchen. Manche Orte sind wegen ihrer Parties bekannt, können aber auch ganz romantisch sein, so wie Ibiza.
Auch für Fans wunderschöner Natur bietet Europa einige tolle Destinationen, Island zum Beispiel. Auch wenn sich immer mehr Menschen für die Insel begeistern, sie hat auch ruhige, melancholische Orte. Irland und Nordirland bieten, neben tollen Städten auch Weite und Einsamkeit.
An manchen Orten ist aber gerade die Stille die Attraktion. Wenn man sich nach Spitzbergen begibt und mit dem Schneemobil aufbricht, kann man an manchen Plätzen die arktischen Stille und die traumhafte Kulisse genießen. Wir sind es gar nicht gewohnt einmal keine Geräusche zu hören. Ein total aufregender und zugleich meditativer Moment.
In der Arktis haben wir das Abenteuer gesucht und uns selbst gefunden. Wenn man da steht, den Blick auf die unglaubliche Landschaft gerichtet, in völliger Lautlosigkeit, in sich selbst hinein hört, einfach das Hier und Jetzt genießt, findet man wieder ein Stück zu sich selbst… In den kalten Polarnächten kann man auch den Tanz der grünen Lady, der Aurora Borealis genießen. Fernab von den lauten und belebten Orten, die wir Zivilisation nennen.
Bunt, aber dennoch ganz schön eintönig
Wir sind Fans von Streetart. An vielen Wänden haben sich KünstlerInnen verewigt und verzaubern die Passanten mit ihren Werken. Verlassenen Orten wie dem Teufelsberg in Berlin oder dem Linzer Hafen wird dadurch wieder neues Leben eingehaucht.
Streetart ist unkonventionell aber dennoch tiefgründig. Wirft man einen Blick hinter die bunte Fassade, kann Europa auch sehr eintönig sein. Was so farbenfroh wirkt, hat oftmals eine dunkle, gar düstere Seite. Streetart ist Kunst die Geschichten erzählt und bringt damit auch traurige Botschaften zum Ausdruck. Politische Themen, Hass, Ungerechtigkeit oder Konflikte. Das Schwarz-Weiß-Denken vieler wird in Farbe dargestellt. Die Farbe könnte dabei auch ein Zeichen sein, dass diese Themen und Konflikte noch lange nicht Geschichte sind, sondern im Hier und Jetzt noch fest verankert sind.
Letztes Jahr als wir in Belfast waren haben uns vor allem die Murals und die Geschichte zum Nordirlandkonflikt beschäftigt. Jahrelang haben sich die beiden Lager bekämpft. Unter der Führung der Untergrundorganisation stehende pro-irische Katholiken gegen pro-britische Loyalisten. Am 10. April 1998 wird mit dem Karfreitagsabkommen offiziell der Konflikt als beendet erklärt. Es kommt zu keiner Wiedervereinigung. Die IRA gibt bekannt, dass sie die Waffen abgeben wird. Es dauert aber noch weitere 7 Jahre bis der Konflikt im Jahr 2005 offiziell als beendet gilt.
Ganz ist der Konflikt aber dennoch nicht vorbei. Immer wieder gibt es Meldungen über einzelne Auseinandersetzungen. Die Lage ist aber dennoch entspannt und Belfast erfreute sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Das Interesse galt der hippen Stadt und nicht mehr den Konflikten. Ganz verstummt sind diese zwar nicht, aber sie werden zunehmend leiser. Menschen können sich problemlos über die Grenze bewegen. Iren und Nordiren sitzen gemeinsam in Pubs und feiern.
Durch aktuelle politische Entwicklungen könnte sich die Situation wieder zuspitzen. Aber wie wird das in Zukunft sein? Bleibt der Frieden, oder nehmen die Konflikte wieder zu? Wir hoffen, dass die Peace Wall in Belfast weiterhin ein Zeichen von Hoffnung bleibt!
Europa ist für uns eine bunte Reise voller Kontraste. Wir hoffen, dass diese Vielfalt noch lange erhalten bleibt…