Im Rahmen der ABC Star Bloggerkonferenz in Linz dürfen wir an unterschiedlichen Insta-Walks teilnehmen. Die Wahl fällt auf den Mural Harbor, denn hier soll es Streetart vom Feinsten geben.
Der Mural Harbor in Linz – Streetart vom Feinsten
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Die Street-Art Galerie Mural Harbor befindet sich direkt beim BoxxOffice des Linz AG Handelshafen. Mit dem Schiff am Hafen entlang dürfen wir die Galerie besichtigen – echt genial. Künstler aus über 20 Nationen präsentieren hier ihre Werke – Calligraffiti genauer gesagt, eine Kombination aus Kalligrafie, Typografie, und Graffiti.
Der Künstler Shed von der berühmten Lords Crew höchstpersönlich begleitet uns.
Die Murals sind Figuren oder Tiere, die alle eine Geschichte transportieren, welche in der Regel keinen politischen Hintergrund hat. Auch der Österreichische Rapper Skero hat sich hier schon verweigt. Als Gegenleistung bekommen die Künstler die Anreise und das Material zur Verfügung gestellt. Meist fertigen sie dann Leinwände ihrer Kunstwerke an, welche dann durch deren Verkauf Einnahmen bringen. Oftmals leben die Künstler dann von diesen Einnahmen.
Aufgekommen ist die Kunstform Ende der 60 oder 70 Jahre in New York. Die Werke wurden nachts vorgesprüht und dann mit Farbe, Outlines und Highlights versehen. Im Laufe der Zeit hat sich Calligraffiti von einer illegalen Nachtaktion zu einer der größten Kunstbewegungen entwickelt.
Eigentlich hätten die Gebäude am Hafen gesprengt werden sollen. Das erste Werk „Beyond“ war als Hinweis auf die Sprengung gedacht. Gottseidank hat man sich dann doch gegen diese grobe Art der Gebäudezerstörung und für den Kunsterhalt entschieden. Die Haltbarkeit ist, je nach Wetterseite mehrere Jahre. Ist das Werk durch die Witterung zu stark in Mitleidenschaft gezogen, wird es übersprüht.
Den besten Blick auf die Kunstwerke hat man vom Boot aus.
Hier ein paar der Werke des Mural Harbor
Weitere Infos zu den Künstlern und ihren Werken findet ihr hier.
„Ist das Kunst oder kann das weg?”
Was gleich auffällt: ein halb versenktes Schiff. Die Frage, die aufkommt „ist das Kunst oder kann das weg?“. Zugegeben, was cool aussieht ist eigentlich ein skurriler Unfall und vielleicht nicht gerade das Beste für die Wasserqualität. Das Schiff hätte eigentlich nach Wien in den Donaukanal versetzt und zu einem Club umfunktioniert werden sollen. Leider wurde es wohl ohne wirkliche Kenntnisse und unprofessionell befestigt. Es bekam ein Leck und ist jetzt auch zwangsweise Teil der Kunst, denn das Bergen hätte in etwa 1,4 Millionen Euro gekostet.
Auch wir dürfen uns austoben: wir stellen uns vor, es ist Sonntag, 2 Uhr in der Früh und wir sind auf der Straße unterwegs. Zuerst kommt das Grundkonzept, dann werden die Outlines gezogen. Wir pimpen das Werk mit Schatten, vielleicht wird es auch dreidimensional. Dann kommen weitere Highlights wie Glanzlichter. Im nächsten Schritt dann eine weitere Umrahmung mit Farbe und das Finetuning.
Tja genauso kompliziert und aufwendig wie es klingt ist es auch, auch wenn es bei Shed so einfach aussieht wie ein Spiegelei zu braten (bitte um Entschuldigung bei allen, die das Braten eines Spiegeleis als Kochen ansehen) – so einfach ist es dann doch nicht. Zumindest wurde ich wohl nicht mit dieser Begabung geboren. Wird wohl doch nichts mit meiner Sprayer-Karriere… aber naja gebt zu, den Hinweis auf den Gin des Lebens habt ihr trotzdem erkannt.
Wer jetzt auch Lust auf den Mural Harbor bekommen hat – hier gibt’s die Touren inklusive einstündigem Crash-Kurs.
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Horst von Austria Insider Info hat seine Eindrücke auf der ABC Star in einem Beitrag zusammengefasst.
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