Gin des Lebens Reiseblog mit Ginliebe

Palästina Reisetipps und der Konflikt mit Israel

Banksy Mural Friedenstaube Palästina - Palästina und Israel der Konflikt um das Westjordanland www.gindeslebens.com

Banksy Mural Friedenstaube Palästina

Palästina und Israel – der Konflikt um das Westjordanland (Westbank). Kann man nach Palästina reisen und wenn ja, ist es überhaupt sicher? Infos und Tipps zur Sicherheit für Reisen nach Palästina.

Palästina Reisetipps und der Westjordanlandkonflikt

Bei Reisen nach Palästina ist der Hauptaspekt die Sicherheit. Der Konflikt zwischen Palästina und Israel ist noch immer präsent. Zahlreiche Medienberichte verunsichern. Eine gewisse Skepsis ist auch angebracht. Wir haben das Abenteuer Palästina dennoch gewagt. In diesem Beitrag haben wir für euch ein paar wichtige Informationen zu Palästina, zur Einreise und zur Sicherheit für euch zusammengefasst.

Westjordanland oder Westbank

Als Westjordanland oder Westbank wird das Gebiet westlich von Jordanien und östlich von Israel bezeichnet. Der Hauptteil der BewohnerInnen sind Palästinenser. Obwohl im Jahr 1947 das Gebiet in einer UN-Vollversammlung den Palästinensern zugesprochen wurde, erheben heute noch die Israelis Anspruch auf das Land. Es befinden sich daher im Westjordanland auch einige illegale israelische Siedlungen und Außenposten.

 

Der Staat Palästina

Der Staat Palästina wird international mehrheitlich als staatliche Einheit anerkannt. Während viele Nationen Palästina als Land anerkennen, scheint es in den USA nicht zu existieren. Will man zum Beispiel ein Foto auf Instagram posten, dann kann man zwar den Ort Bethlehem angeben, aber als Land ist Israel angeführt. Die offizielle Hauptstadt ist Ramallah, jedoch wäre eigentlich Ostjerusalem als Hauptstadt gewünscht. Wir besuchen Bethlehem und Ramallah.

 

Westjordanland Konflikt zwischen Palästina und Israel

Wenn man nach Jerusalem (Israel) oder Bethlehem und Ramallah (Palästina) reist wird einem unweigerlich bewusst, wie präsent der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern ist, denn manche Straßen führen zwischen den beiden Ländern durch und sind gesäumt von hohen Zäunen und Mauern. Es gibt sogar die Area A, eine Zone, die für Israelis verboten ist, denn bei Betreten herrsch Lebensgefahr. Unweigerlich stellt man sich also die Frage: ist eine Reise in diese Länder sicher?
Zur Sicherheit in Israel haben wir bereits berichtet, wie sieht es aber in Palästina aus?

Mural in Palästina

 

Hoffnung auf Frieden zwischen Palästina und Israel?

Ob es jemals eine Lösung für den Konflikt geben wird, steht auch heute noch in den Sternen. Während viele Staaten Palästina anerkennen, äußert sich Donald Trump dazu eher vage. Laut eines Berichts der österreichischen Tageszeitung Der Standard könnte sich der Präsident der USA – zumindest theoretisch – sowohl eine Ein- oder Zweistaatenlösungen vorstellen. In dem Artikel wird aber auch klargestellt, dass Israels Premier Benjamin Netanjahu dazu eine eindeutige Meinung hat:

Netanjahu stellte bei der Pressekonferenz mit Trump klar, dass Israel die Souveränität über die Sicherheit zwischen Jordan und Mittelmeer unter seiner Regierung niemals abgeben werde.“

Ob eine Zweistaatenlösung noch möglich sein wird, ist fraglich. Denn der Siedlungsbau geht ununterbrochen voran.“

Quelle und vollständiger Bericht

Die Hoffnung auf Frieden für Palästina und Israel rückt damit wohl in weite Ferne und man stellt sich die Frage: Kann man nach Palästina reisen und wenn ja, ist es überhaupt sicher? Wir können diese Frage nicht beantworten. Nachstehend die Einschätzung von den offiziellen Stellen in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Separation Wall Palästina

 

Sicherheit in Palästina und Reisetipps

Die Einschätzung des österreichischen Bundesministeriums zur Sicherheit in Palästina

Vor Reisen in den Gazastreifen und in die angrenzenden Gebiete wird dringend abgeraten. Auch heute noch stehen angrenzende Städte und Regionen unter Beschuss (Sicherheitswarnstufe 5 laut österreichischem Auswärtigen Amt).

Für das Westjordanland herrscht ebenfalls ein hohes Sicherheitsrisiko. Das Österreichische Bundesministerium kategorisiert das Risiko aktuell auf Stufe 3. Von Reisen wird abgeraten. Wenn man aber in das Westjordanland reist, sollte man den Aufenthalt kurzhalten und auf die Städte Ramallah, Bethlehem und Jericho begrenzen. Fahrten und Spaziergänge in der Nacht sollte man auf jeden Fall unterlassen. Bei Menschenansammlungen und Demonstrationen ist höchste Vorsicht geboten. Während jüdischen und islamischen Feiertagen sollten religiösen Stätten nicht besucht werden. Besonders vorsichtig sollte man in der Nähe von Checkpoints sowie israelischen Siedlungen und palästinensischen Flüchtlingsgebieten sein.

Sollte man in Not geraten, kann es sein, dass:

 

Das deutsche Auswärtige Amt beschreibt die Situation in Palästina folgendermaßen

Seit 1967 sind die palästinensischen Gebiete des Westjordanlands militärisch besetzt. Es gibt zahlreiche Checkpoints und Straßensperren. Man sollte die Gebiete nicht ohne Ortskenntnis oder ortskundige Begleitung bereisen. Es kann immer wieder zu Angriffen, Anschlägen und gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen – sowohl von israelischer als auch palästinensischer Seite. Die Situation ist und bleibt weiterhin angespannt und kann sich rasch ändern.

 

Einschätzung der Lage in Palästina durch die EDA (Eidgenössisches Department für auswärtige Angelegenheiten der Schweiz):

Auch die EDA sieht die Situation ähnlich. Es besteht jederzeit die Gefahr von Militärschlägen und Angriffen. Checkpoints und bestimmte Gebiete können jederzeit und ohne Vorwarnung auf unbestimmte Zeit geschlossen werden und bewaffnete Auseinandersetzungen sind möglich. Besonders gefährlich ist der Checkpoint Qalandia zwischen Jerusalem und Ramallah.
Nachdem einige der Meldungen der EDA aus dem Jahr 2017 sind, empfehlen wir auf jeden Fall auch den Blick auf die Seiten der österreichischen und deutschen Behörden. Die Links dazu findet ihr am Ende des Artikels.

 

Reise nach Palästina

Trotz des Risikos zieht es viele Touristen nach Palästina. Vor allem Bethlehem erfreut sich großer Beliebtheit und man kann sogar eine Tour mit Besichtigung eines Flüchtlingscamps buchen.
Man sollte sich auf jeden Fall vorab genauestens über aktuelle Entwicklungen informieren und etwaig die Reisepläne kurzfristig ändern.

 

Einreise ins Westjordanland – wie kommt man nach Palästina?

Will man in das Westjordanland ein- oder ausreisen ist dies nur über israelisch kontrollierte Checkpoints möglich. Es kann jederzeit zu Verschiebungen der Öffnungszeiten oder Schließungen kommen. Sowohl das israelische Jerusalem als auch die palästinensischen Autonomiegebiete sind besonders zu jüdischen und muslimischen Feiertagen und während dem Freitagsgebet spannungsgeladen. Man muss mit einer hohen Polizeipräsenz und Gefahren rechnen. Weitere Informationen zur Sicherheit und Einreise findet ihr unter den Links am Ende des Beitrags.

Palästina

 

Palästina entdecken – Mietwagen, Taxi oder Reisegruppe?

Man steht man vor der Wahl eine geführte Tour zu buchen oder auf eigene Faust zu reisen. Dabei spielen Faktoren wie Sicherheit und Individualität im Raum.
Möchte man sich ein Auto mieten, ist es eventuell verboten in palästinensische Autonomiegebiete zu fahren oder man darf vielleicht nur gewisse Straßen befahren. Dazu ist auf jeden Fall Recherche nötig. Man muss alles vorher bis ins Detail mit der Mietwagenfirma klären. Diese Option war somit für uns gleich raus, denn das mit dem Leihwagen in Israel war aufgrund des Sabbats viel zu kompliziert (siehe dazu diesen Bericht).
Es werden auch geführte Touren angeboten. Wir entscheiden uns für die Selbstorganisation mit Taxis, da diese Variante uns die nötige Flexibilität bietet und dazu noch günstiger ist.

 

Kosten für einen Ausflug nach Palästina

Geführter Ausflug nach Palästina

Will man eine geführte Tour buchen, kostet das ab € 90 pro Person – die Preise steigen wohl an, wenn die Busse voller werden und es geht oftmals nur nach Bethlehem.

 

Privat organisierter Ausflug – mit dem Taxi nach Palästina

Jerusalem – Bethlehem rund € 60 für 2 Personen
Bethlehem – Ramallah rund € 40 für 2 Personen
Ramallah – Jerusalem rund € 50 für 2 Personen
Macht in Summe ca. € 75 pro Person für Bethlehem und Ramallah

 

Vorteile: private Touren sind flexibler, angenehmer und günstiger.
Nachteil: will man auch eines der palästinensischen Flüchtlingscamps sehen, dann könnte eine geführte Tour sichererer sein. Wir haben das Flüchtlingscamp Aida in Bethlehem zwar besucht, aber eine eher unfreiwillige, erzwungene „Tour“ gemacht. Dazu aber bald noch mehr.

 

Warum Palästina?

Viele werden sich jetzt sicher die Frage stellen, was einen dazu motiviert, in ein gefährdetes Gebiet zu reisen. Ja auch wir stellen uns diese Frage! Wir entscheiden uns für einen Tagesausflug nach Bethlehem und Ramallah, da die Situation zu unserer Reisezeit (Jänner 2019) sicher erscheint, entscheiden wir uns dafür. Die Lage kann sich aber, wie erwähnt, rasch ändern. Erst im März 2019 gab es Angriffe auf Tel Aviv und Umgebung – mehr dazu in unseren Bericht über Israel.

 

Unser Fazit zu einer Reise ins palästinensische Westjordanland

Für Palästina und das Westjordanland besteht aktuell eine Reisewarnung. Wir möchten an dieser Stelle klar machen, dass eine Reise in solche Gebiete auf eigenes Risiko geschieht. Man muss sich der Konsequenzen bewusst sein. Wir können weder eine Einschätzung des Risikos abgeben noch eine Empfehlung aussprechen. Das muss jeder selbst für sich entscheiden. Es besteht jederzeit die Gefahr von Angriffen, Ausschreitungen oder Geiselnahmen. Wir haben das Abenteuer Palästina dennoch gewagt und möchten diese Erfahrung keinesfalls missen.

 

Weitere Informationen zur Sicherheit, den Reisewarnungen und den Einreisebestimmungen

Österreich
Deutschland
Schweiz

 

Weitere Berichte zu Palästina, Israel und Jordanien

Wir waren zuerst in Jordanien, anschließend in Israel und dann noch Palästina.

Israel Urlaub – Flug, Einreise, Visum, Sicherheit, Wetter und Tipps
Jerusalem Israel an einem Tag – Sehenswürdigkeiten, Hotel, Highlights & Tipps
Jordanien Urlaub Einreise, Visum, Sicherheit, Wetter & Tipps
Jordanien Urlaub Hotel Tala Bay Resort Akaba
Die berühmte Felsenstadt Petra
Wadi Rum Jordanien und der Al Hijaz Zug
Faszination Asien – bunter Kontinent der Superlative und der Vielfalt