Ramallah ist die letzte Station unserer Reise durch Jordanien, Israel und Palästina. Ramallah, ist die offizielle Hauptstadt von Palästina. Wir zeigen euch wie ihr hin kommt und welche Sehenswürdigkeiten es zu entdecken gibt.
Ramallah Palästina
So kommt ihr nach Ramallah
Unsere Fahrt von Bethlehem nach Ramallah
Wir verlassen Bethlehem, denn wir fahren mit einem Taxi nach Ramallah, der Hauptstadt Palästinas. Die schnellste Route geht über Jerusalem, da würde die Fahrzeit rund 1 Stunde 15 betragen. Wir müssen allerdings um Israel herum, entlang der Grenze fahren. Die Straße ist gesäumt von Zäunen, Wehrtürmen und Stacheldraht.
Wir erreichen den ersten Checkpoint
Nach rund 1,5 Stunden Fahrzeit kommen wir zu einem illegal errichteten Checkpoint der Israelis namens Bet El DCO mitten im West Jordan Land. Wir können diesen aber nicht überqueren, denn die Soldaten entscheiden willkürlich uns die Durchfahrt zu verbieten. In der Mitte weht eine israelische Flagge als Zeichen für die Sperre (und sicherlich Provokation gegenüber den Palästinensern).
Doch der Checkpoint ist geschlossen
Will man von Israel nach Palästina muss man über einen der Checkpoints. Diese sind teilweise aber auch gesperrt oder dienen nicht dem Personenverkehr. Wie lange wir schlussendlich unterwegs sind können wir nicht mehr genau sagen, denn wir müssen Ramallah durchqueren und der Verkehr auf der einzig verbliebenen Zufahrt ist eher zäh. Auf jeden Fall mehr als doppelt so lange als die tatsächliche kürzeste Wegstrecke.
Auch hier spüren wir wieder die Auswirkungen des Westjordanland-Konflikts.
Nicht alle Taxis dürfen die Checkpoints passieren
Taxis mit gelben Nummerntafeln, also israelischen Kennzeichen, dürfen sich über die Grenze bewegen, während Taxis mit grünen, also palästinensischen Kennzeichen nur bis zur Grenze fahren dürfen. Das sollte man bei der Auswahl des Taxis auf jeden Fall berücksichtigen.
Wichtige Checkpoints von und nach Ramallah
Checkpoint Bet El DCO
Wir vermuten, dass unser Fahrer zuerst versucht hat über die Straße Nummer 60 und den Checkpoint Bet El DCO von Nordosten in die Stadt zu kommen.
Ist der Checkpoint zu, dann ist damit nicht nur die Fahrt nach Ramallah um einiges komplizierter. Dieser Checkpoint stellt eine wichtige Verbindung von Ramallah und der Straße 60, einer stark befahrenen Straße und wichtigen Route in die nördliche und südliche Westbank. Unser Fahrer nimmt es gelassen, aber vermutlich ist dies eine erhebliche Einschränkung.
Checkpoint Qalandiya
Wir müssen dann nochmals einen Umweg fahren. Wir fahren wieder ein ganzes Stück zurück und vorbei am Qalandiya Checkpoint, der Ramallah und Jerusalem trennt, oder verbindet – wie man es sehen will…
Hohe Mauern, Türme und Stacheldraht sichern den Checkpoint. Ihn dürfen nur Menschen überqueren, die eine entsprechende Genehmigung haben. Hier befindet sich ein weiteres Flüchtlingslager, das Qalandiya Camp. Am Qalandiya Checkpoint wird der Zugang von und nach Ostjerusalem geregelt.
Checkpoint Ofer bei Baituniya
Der Checkpoint Ofer bei Baituniya dient nur noch dem Warenverkehr.
Karte der UN des besetzten palästinensischen Gebiets
Einen guten Überblick über die israelischen Territorialgebiete und die Palästinensischen Autonomiegebiete sowie die Checkpoints findet ihr auf der Website der The United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA), dem Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten. Die interaktive Karte des besetzten palästinensischen Gebiets (oPt) findet ihr auf der Karte der OCHA.
Besser nicht selbst mit dem Auto fahren
Es wäre ja rein theoretisch auch möglich sich ein Auto zu mieten, davon würden wir euch aber abraten, wie wir in unserem Beitrag über Israel und Palästina bereits kurz erwähnt haben, denn ein ortskundiger Fahrer ist empfehlenswert und die Situation mit den Checkpoints und Straßensperren machen es weder einfacher noch sicherer. Mehr zur Sicherheit in Palästina und Israel und dem Westjordanlandkonflikt.
Ramallah
Der Name Ramallah bedeutet so etwas wie Gotteshügel. Er setzt sich aus den Worten Ram, was im Arabischen hoher Ort bedeutet und Allah, dem arabischen Wort für Gott zusammen. Ram bedeutet im Arabischen ein hoher Ort, Allah ist das arabische Wort für Gott.
Die Stadt gilt als offizielle Hauptstadt der Palästinensischen Autonomiegebiet und sie hat über 33.000 EinwohnerInnen.
Sie befindet sich rund 15 Kilometer nordwestlich von Jerusalem. Auf unserer Liste für Ramallah stehen das Jassir-Arafat-Museum und ein kurzer Spaziergang durch den Stadtkern.
Sehenswürdigkeiten in Ramallah
Wir haben in Ramallah folgende Sehenswürdigkeiten besichtigt:
Jassir-Arafat-Museum und sein temporäres Mausoleum
Das Museum befindet sich auf dem Gelände seiner letzten Schlacht und ist verbunden mit seinem Hauptbüro und der letzten Kommandozentrale. Es bietet einen Blick auf sein temporäres Mausoleum in Al-Muqata’a und bietet die Möglichkeit mehr über ihn und seine Rolle im Westjordanlandkonflikt zu erfahren. Man spürt förmlich die Geschichte und die Verbundenheit der Palästinenser, die noch weit über den Tod ihres Freiheitskämpfers hinaus geht. Zum Leben und dem Tod vom Palästinenserführer Jassir Arafat sowie zu seinem Museum mit seinem temporären Mausoleum erzählen wir euch im nächsten Beitrag aber noch mehr.
Al-Manara-Platz (Manarah-Square)
Der Al-Manara-Platz befindet sich im Herzen von Ramallah. Hier laufen einige Straßen zusammen und man spürt den Trubel der Stadt. Rund um den Platz gibt es zahlreiche Cafés, Restaurants und Geschäfte. Die Mitte des Manarah-Square zieren Löwenstatuen und eine Säule.
Jamal Abdel Nasser Mosque (Al Bireh Big Mosque)
Nur wenige Schritte vom Al-Manara-Platz befindet sich die Jamal Abdel Nasser Moschee, die größte Moschee im zentralen Westjordanland. Die Moschee befindet sich in al-Bireh im Stadtzentrum und ist nach dem verstorbenen ägyptischen Präsidenten und arabischen Führer Gamal Abdel Nasser benannt. Sie war auch schon Schauplatz für einen gewaltsamen Übergriff der israelischen Armee, bei der Palästinenser getötet wurden.
Es gibt sicherlich noch so einiges zu entdecken, aber unser Tag neigt sich dem Ende zu und wir müssen ja noch über die Grenze nach, zurück nach Israel. Um nach Jerusalem zu kommen, müssen wir nochmals über den Checkpoint Qalandiya. Wir steigen in ein Taxi, haben aber eines mit grüner Nummerntafel erwischt. Dieses darf den Checkpoint nicht passieren, jedoch alles kein Problem, denn unser Fahrer bemüht sich ein israelisches Taxi aufzuhalten und so kommen wir gut durch die Kontrolle am Checkpoint.
Unser Fazit zu Ramallah
Ramallah war die letzte Station unserer Reise durch Jordanien, Israel und Palästina. Eine Reise, von der wir zahlreiche Erinnerungen und Eindrücke mitnehmen. Wir haben uns nicht unsicher gefühlt, die Situation kann sich dennoch rasch ändern.
Die Menschen in Ramallah sind uns gegenüber offen und hilfsbereit gewesen, daher haben wir uns auch immer sicher gefühlt, abgesehen vom Passieren der Checkpoints, die wohl bei jedem ein gewisses Unwohlsein hervorrufen. Wir sind auf unserer Rückfahrt in ein Taxi mit grüner Nummerntafel eingestiegen, ein Taxi, das uns jedoch nur bis zur Grenze bringen darf. Der Fahrer war aber sehr bemüht einen israelischen Kollegen aufzuhalten, der uns sicher an unser Ziel bringt.
Unser besonders Highlight war das Jassir-Arafat-Museum, aber dazu dann mehr im nächsten Beitrag.
Unsere Video zu Ramallah
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Wir waren zuerst in Jordanien, anschließend in Israel und dann noch Palästina.
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Lesetipp:
Miriam und Johannes von North Star Chronicles waren auch in Palästina und berichten auf ihrem Blog unter anderem über die geteilte Stadt Hebron.
2 comments
Hallo Ihr beiden,
Eure Reiseberichte hören sich nach einer sehr spannenden und geschichtsträchtigen Reise an. Was war Euer absoluter Favorit auf der Rundreise?
Liebe Grüße von Sanne
Liebe Sanne,
danke dir für deinen lieben Kommentar. Eine echt schwere Frage, denn wir fanden alle Stationen spannend. Jordanien mit Petra, Wadi Rum und der wundervollen Gastfreundschaft im Hotel, Jerusalem mit den vielen religiösen Stätten und auch Palästina mit den vielen unvergesslichen Momenten im Camp, die Murals von Banksy und dann noch der Besuch des Jassir Arafat Museum in Ramallah. Wir möchten nichts davon missen. Am meisten nachdenklich gestimmt hat uns aber Bethlehem mit der Kunst und der prägende Besuch im Flüchtlingslager…
Liebe Grüße
Ines und Thomas