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Toucan Rescue Ranch – Babyfaultiere in Costa Rica

Toucan Rescue Ranch Breakfast with the Babies - Frühstück mit Babyfaultieren www.gindeslebens.com

Wir besuchen die Wildtier-Auffangstation Toucan Rescue Ranch. Hier gibt es verschiedene Touren. Für uns als Faultierfans war klar, wenn wir die Toucan Rescue Ranch besuchen, dann bleiben wir zum Frühstück. Also eigentlich kommen wir zum Frühstück, zum Frühstück mit Babyfaultieren.

Toucan Rescue Ranch

Die Toucan Rescue Ranch besteht seit 2004 und ist auch eine Auffangstation für Wildtiere. Hier findet man unterschiedliche Tiere und es gibt auch eine Station für Faultiere. Das Ziel ist auch hier, die Tiere nach Möglichkeit wieder auszuwildern.

Ein kleiner Trailer der Toucan Rescue Ranch:

 

Entstehung der Toucan Rescue Ranch

Im Jahr 2004 wurde die Ranch von Leslie Howle and Jorge Murillo als Auffangstation für Tukane und andere Vogelarten gegründet. Leslie war schon als Kind ganz vernarrt in Tiere und speziell die Papageien haben es ihr angetan. Sie hat bei einer Reise nach Costa Rica auch ihren Mann am Flughafen kennengelernt. Nämlich als Leslie mit ihrem Papagei einreisen wollte. In Costa Rica ist es verboten Wildtiere als Haustiere zu halten und daher gab es Probleme bei der Einreise. Jorge hat Leslie dann geholfen, damit sie doch einreisen konnte. Sehr romantisch. Der Retter in der Not.

Die Tiere

Tukane, Papageien und andere Vogelarten

Tukane sind ganz spezielle Vögel. Werden sie nicht richtig gefüttert, verändert sich ihr Aussehen. Tukane kommen immer wieder zurück, daher können sie nicht ausgewildert werden. Ihre Nachkommen dann aber schon. Die Papageien haben es Leslie ja besonders angetan. Sie können ziemlich alt werden. Mit einer Lebenserwartung von teilweise 80 oder mehr Jahren überleben sie auch oftmals ihre Besitzer. Deshalb werden hier auch viele alte Papageien aufgenommen. Der älteste Papagei auf der Ranch ist Lori, sie hat hier auch neue Freunde gefunden, die sind zwar keine Artgenossen, aber das stört die alte Dame nicht.

Tukane werden hier auch gezüchtet. Das grüne Netz ist da um Schatten zu erzeugen.

Gleich neben den Tukanen ist ein kleiner Teich, bei dem wir diesen Minifrosch und Froscheier entdecken.

Auch hier gibt es Schicksale, die einen zu Tränen rühren…

Eine Eule zum Beispiel wurde in einer Klebefalle gefunden. Das Ozelot Taleesha war 9 Jahre lang Haustier und kann nicht mehr freigelassen werden, denn sie hat sich zu sehr an Menschen gewöhnt, Sie würde deren Tiere jagen, weil sie keine Angst vor Menschen hat. Einer der Spinnenaffen hat ein Trauma. Der arme Kerl wurde misshandelt und hat auch Angst vor den anderen Affen. Wir hören von abgeschnitten Fingern oder Schwänzen. Auch die Affen werden oft als Haustiere gehalten. Wir hören sogar von einem Affen, der wohl in ein Haus eingebrochen und seinen Freund gerettet hat.

Pokee, das blinde Stachelschwein, kann Tag und Nacht nicht auseinanderhalten und ist daher auch tagsüber aktiv. Pokee liebt Erdnüsse und zeigt sich dafür, wahrscheinlich ganz unbewusst, auch den Besuchern.

Eines der Highlights der Tour ist aber Ente Emma. Sie schleicht immer um die Besucher herum, um ihnen in einem unbeobachteten Moment ins Bein zu beißen. Fest beißt sie nicht und sie ist auch ungefährlich, aber man schreckt sich ziemlich und ist dann gleich die Lachnummer der Tour. Warum ich das sagen kann? Ich fotografiere Emma, wie sie sich an Thomas heranschleicht, aber wer wird dann ihr Opfer? Ich natürlich…

Jorge ist sichtlich bemüht, uns vor der wilden Emma zu retten.

Faultiere

Leslie wollte sich auf Vögel konzentrieren, aber ihr Mann Jorge hat sich auch gewünscht den Faultieren zu helfen. Zuerst hatten sie sich auf ausgewachsene Faultiere geeinigt, aber es kommt halt oft einfach anders als man denkt.

Die Babyfaultiere kommen hier in verschiedene Stationen, um ihnen natürliches Verhalten anzutrainieren. Es handelt sich um eine Art Schulsystem für Faultiere, welches über 3 Jahre geht. In der Schule sollen die Faultiere lernen, was sie essen können. Dafür werden essbare und nicht essbare Blätter, Früchte oder Blüten aufgehängt. Sie sollen auch lernen, wie man als Faultier sein Geschäft verrichtet. Die Faultiere werden laufend überwacht und beobachtet, um zu beurteilen, wann sie in die nächste Stufe kommen. Ein schöner Versuch, aber ob das der richtige Weg ist, kann keiner sagen. Die wieder ausgewilderten Faultiere werden nämlich nicht weiter verfolgt.

Faultiere essen sehr langsam, können aber auch recht schnell sein. Die Babyfaultiere müssen alle 3-4 Stunden gefüttert werden. Um bei Faultieren das Geschlecht herauszufinden muss man einen Bluttest machen. Die Praktikantin, die sich um die Faultiere kümmert, erzählt uns auch, dass sie die Faultiere mittlerweile gut auseinanderkennt, das aber am Anfang schon sehr schwierig war.

Die Zweifingerfaultiere mögen besonders gerne Hibiskusblüten. Diese schmecken für sie wie Schokolade. Auf dem Bild sieht man ein Zweifingerfaultier. Wenn Guide Jose ihm Blüten gibt, kommt er aus seinem Versteck. Dann werden die Blüten vernascht, danach kratzt sich das Faultier nochmals am Hintern und versteckt sich wieder. Jose erzählt uns, dass dies wohl immer so abläuft.

Faultiere sind aber auch lebende Buffets, denn in ihrem Fell befinden sich Algen und Insekten, die in schlechten Zeiten als Snack dienen. Faultiere sind nur in Notfällen und zur Notdurft am Boden. Sie können aber auch sehr gut schwimmen. Ihr Fell wird zwar nass, schützt die Haut aber vor der Auskühlung. Flüssigkeit nehmen sie über die Nahrung auf.

Auch wenn Faultiere sehr gutmütig aussehen, es handelt sich um wilde Tiere und auch wenn man ihnen hier recht nahe kommt, zu nahe sollte man nicht gehen. Leslie musste nach einem Biss bereits zwei Mal operiert werden. Die Bakterien im Maul führen zu schweren Entzündungen.

Das Frühstück mit den Babyfaultieren

Wir sind eine Gruppe von 9 Personen. Das Frühstück findet an einem langen Tisch statt. Wir würden euch empfehlen früh zu kommen, um ganz vorne zu sitzen (auf der rechten Seite vom Tisch), denn da steht dann ein Korb mit den Babyfaultieren. Diese werden gefüttert und man bekommt einige Infos und kann auch Fragen stellen. Man kommt den Faultieren ganz nahe, aber auch hier dürfen sie nicht berührt werden. Das ist auch gut so!

Die Tour Breakfast wirth the Babies kostet für Erwachsene $60 und dauert in etwa 3 Stunden. Alle Infos zu den Touren und zur Ranch findet ihr hier.

In dem Fall lassen wir dann aber lieber die Bilder für sich sprechen…

Wildtiere als Haustiere

Auch wenn das Halten als Haustier verboten ist, es gibt immer Menschen, die sich nicht daran halten. Laut Auskunft von unserem Guide betrifft dies wohl einen von vier Haushalten. Leider passiert das oft auch einfach aus Unwissenheit. Die Menschen bewundern ein Tier und verstehen nicht, dass es viel schöner wäre, dieses in freier Wildbahn zu sehen… Das Verbot gibt es schon länger, aber schön langsam scheint es auch von der Regierung durchgesetzt zu werden.

Affen und auch Faultiere sind auch sehr beliebe Haustiere und leiden darunter enorm. Bevor ein Faultier als Haustier verkauft werden kann, sterben 10. In Venezuela kann man sie (noch) auf den Straßen kaufen.

Der Auswilderungsprozess

Auch die Toucan Rescue Ranch hat zwei Stufen im Auswilderungsprozess: zuerst sind die Tiere in offenen Käfigen und können kommen und gehen wann sie wollen. Bevor sie dann schließlich ganz in die Freiheit entlassen werden.

Unser Fazit:

Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt. Vor allem durch die kleine Gruppe hatten wir Gelegenheit für viele tolle Fotos und auch zahlreiche Fragen. Nicht nur durch die Tour kann man die Arbeit unterstützen. Es gibt ebenfalls einen kleinen Shop und die Möglichkeit zu spenden. Neben den Babyfaultieren war vor allem das Ende der Tour das Highlight für uns, denn wir konnten nochmals Faultiere sehen und hatten Gelegenheit noch ein paar Erinnerungsfotos zu machen. Für die Besucher ist es ein besonderes Erlebnis, die Tiere so nah zu sehen und Fotos von ihnen machen zu können. Das wichtigste an solchen Einrichtungen ist aber, dass den Tieren geholfen wird! Das ist jedoch wiederum nur möglich, wenn die Besucher diese Einrichtungen unterstützen.

Weitere Auffangstationen für Faultiere und andere Wildtiere:

Sloth Sanctuary Costa Rica

Jaguar Rescue Center Costa Rica

 

Unsere Costa Rica Beiträge im Überblick:

Pura Vida Costa Rica – die Route und Karte unseres Roadtrips

La Fortuna – heiße Quellen und Wildlife pur

Unsere Ausflüge in und um La Fortuna

Bananen, Dschungel und die Karibikküste Costa Ricas

Unser Besuch im Sloth Sanctuary Costa Rica

Almonds & Corals

Abenteuer Glamping im Dschungel Costa Ricas

Nationalpark Cahuita – wir wurden beklaut

Unser Besuch im Jaguar Rescue Center Costa Rica

Costa Rica – Bergidylle in Heredia

Toucan Rescue Ranch – Frühstück mit Babyfaultieren

Wir haben Costa Rica mit Tauchen, Schnorcheln und Entspannen in der Dominikanischen Republik kombiniert:

Dominikanische Republik Karibikfeeling in Bayahibe